
Lob ist wie Zucker: Es gibt einen kurzen Energieschub, doch wahre Stärke baut man anders auf.
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Loben ist gut, Wertschätzung ist besser: Wie du dein Kind wirklich stärkst
Hast du dich jemals gefragt, ob das ständige Loben deiner Kinder wirklich das Beste für ihre Entwicklung ist? Klar, es fühlt sich gut an, dein Kind nach einer guten Tat oder einer bestandenen Herausforderung mit einem „Toll gemacht!“ zu loben. Doch Lob ist oft wie eine süße Versuchung – es schmeckt gut, wirkt aber nur kurzfristig. Die eigentliche Frage ist: Hilft Lob deinem Kind wirklich, innerlich stark und selbstbewusst zu werden?

Warum Lob nicht der Königsweg ist
Stell dir vor, dein Kind malt ein Bild und du sagst sofort: „Das ist so schön!“ Klar, das freut dein Kind im Moment und zu zeigst wie stolz du bist. Doch was passiert, wenn es das nächste Mal malt und das Lob ausbleibt? Lob macht Kinder abhängig von der Bestätigung anderer. Sie lernen, dass ihre Anstrengungen nur dann etwas wert sind, wenn jemand anderes sie dafür lobt. Und das kann gefährlich werden.
Kinder, die ständig gelobt werden, neigen dazu, ihre Handlungen danach auszurichten, was andere von ihnen erwarten. Sie lernen nicht, auf ihre eigene innere Stimme zu hören oder Stolz für ihre eigenen Fortschritte zu empfinden.
Das Problem: Wir loben oft das Ergebnis und nicht den Prozess. Wir loben wie toll geteilt wurde, eine gute Note oder einen fertigen Turm. Kinder haben eine intrinsisch motivierte Neugierde am Prozess (am Erschaffen). Sie haben Freude am TUN selbst.
Wenn wir den Fokus beim Loben auf das Ergebnis legen, könnte das Kind beginnen seine Taten nur dann als „wertvoll“ zu betrachten, wenn sie ein lobenswertes ERGEBNIS bringen. Das erzeugt oft Druck und ein unbewusstes Koppeln von „Liebe/Anerkennung“ an Leistung.
„Lob wirkt wie ein Leuchtturm im Nebel – es zeigt den Weg, aber es hilft dir nicht, das Steuer selbst in die Hand zu nehmen.“
Was Kinder wirklich brauchen: Wertschätzung und Ermutigung
Statt dein Kind für das Ergebnis zu loben, konzentriere dich auf den Weg dorthin. Wertschätzung geht tiefer als Lob, denn sie geben Anerkennung für die Anstrengung, nicht nur das Resultat. Wertschätze das Durchhaltevermögen und die Entwicklung, die dein Kind durchmacht.
Anstatt zu sagen: „Du hast das großartig gemacht!“, könntest du etwa sagen:
„Ich habe gesehen, wie geduldig du an diesem Puzzle gearbeitet hast, auch als es schwierig wurde. Das war beeindruckend!“
„Mir gefällt, wie du beim Zeichnen neue Farben ausprobiert hast. Das zeigt, dass du mutig neue Dinge wagst.“
„Du hast wirklich lange geübt, bis du das Stück auf dem Klavier spielen konntest. Ich bin stolz darauf, wie viel Mühe du dir gegeben hast.“
Diese Art der Wertschätzung zeigt deinem Kind, dass es nicht nur um das Endergebnis geht, sondern um den Weg, den es beschreitet. Es lernt, sich selbst zu motivieren und Stolz auf die eigenen Fortschritte zu empfinden – unabhängig davon, ob jemand anderes zuschaut oder nicht.
„Wertschätzung ist wie Sonnenlicht für die Seele – sie nährt von innen heraus und lässt uns wachsen.“
Lob fördert Perfektionismus – Wertschätzung fördert Mut
Kinder, die ständig gelobt werden, entwickeln oft eine Angst vor dem Versagen. Sie möchten dieses Lob um jeden Preis wieder erhalten und versuchen, Fehler zu vermeiden. Das führt nicht selten zu Perfektionismus – und das kann Kinder in ihrem Mut und ihrer Kreativität einschränken.
Wertschätzung hingegen fördert Mut. Wenn du deinem Kind zeigst, dass du seine Anstrengungen und sein Durchhaltevermögen wertschätzt, lernt es, dass Fehler zum Lernen dazugehören. Es versteht, dass es nicht darauf ankommt, alles perfekt zu machen, sondern dass der Prozess und die Erfahrung zählen.
„Lob macht Angst vor dem Stolpern – Wertschätzung zeigt, dass jeder Schritt zählt.“
Alternative Beispiele: Wie du dein Kind wirklich stärkst
Statt dein Kind "nur" zu loben, kannst du ihm auf tiefere, nachhaltige Weise Anerkennung schenken. Hier einige praktische Beispiele, wie du das in deinem Alltag umsetzen kannst:
„Du hast so viel Geduld bewiesen, als du dieses Lego-Set zusammengebaut hast. Das zeigt, wie viel Ausdauer du hast.“
→ Fokus auf den Prozess und die Anstrengung.
„Ich merke, wie viel Freude es dir macht, draußen zu spielen und zu entdecken. Du hast so viel Neugierde in dir.“
→ Anerkennung der inneren Haltung und Persönlichkeit.
„Du hast nicht aufgegeben, obwohl es schwer war, das zeigt, dass du wirklich dranbleiben kannst, wenn du etwas erreichen willst.“
→ Stärkung des Durchhaltevermögens und der Resilienz.
Lob mag kurzfristig gut wirken, aber langfristig geht es darum, dein Kind zu einem selbstbewussten, starken und widerstandsfähigen Menschen zu erziehen. Durch Wertschätzung hilfst du deinem Kind, ein solides Selbstwertgefühl zu entwickeln, das nicht von der Meinung anderer abhängt. Du ermutigst es, auf seine eigenen Fähigkeiten zu vertrauen und sich den Herausforderungen des Lebens mutig zu stellen – ganz egal, ob jemand es dafür lobt oder nicht.
„Wertschätzung ist der Anker, der uns in stürmischen Zeiten Halt gibt – Lob ist der Wind, der uns kurz hebt, aber auch wieder abflaut.“
Ich wünsche dir einen magischen Tag mit Platz für Wunder


Ich bin ausgebildeter Elterncoach und Mentalcoach für Kinder und Jugendliche. Meine Intention ist es, Eltern dabei zu unterstützen, ihre innere Kraft zu entdecken und im Alltag zu bewahren. Ich möchte Eltern zeigen, wie sie mit Selbstliebe und Vertrauen in ihre Intuition ihre Kinder auf einem liebevollen Weg begleiten können. Meine Vision sind glückliche Kinder mit starken Eltern, die bewusst leben und verstanden haben, wie sie durch eine achtsame und respektvolle Erziehung die emotionale Bindung zu ihren Kindern stärken.