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Ängste bewältigen: So hilfst du deinem Kind und dir selbst dabei

16. Sept. 2024

5 Min. Lesezeit

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Ängste gehören zum Leben – sowohl bei Kindern als auch bei uns Erwachsenen. Was für uns vielleicht als kleine Herausforderung erscheint, kann für ein Kind überwältigend sein. Genauso gibt es Ängste, die wir als Eltern empfinden, die uns hemmen und belasten.

Doch wie entsteht Angst und welche Wege gibt es gesund damit umzugehen?



1.Verstehe die Angst – bei deinem Kind und bei dir


Der erste Schritt zur Bewältigung von Angst ist, sie zu verstehen. Angst hat auch gute Seiten: Sie warnt uns vor Gefahren, schützt uns und schärft in kritischen Momenten unsere Konzentration. Für Kinder sind Ängste jedoch oft diffus und schwer in Worte zu fassen. Frage dein Kind: „Wie FÜHLST du dich, wenn du daran (an die Situation) denkst?“ oder „Was GENAU macht dir daran Angst?“ So hilfst du ihm, die Angst zu benennen.

Auch bei dir selbst hilft es deine Ängste bewusst wahrzunehmen. Ist es vielleicht die Angst, deinem Kind nicht genug zu helfen? Oder etwas nicht zu wissen und sich vermeintlich schwach zu zeigen? Diese zu erkennen, ist der erste Schritt zur Bewältigung.

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2.Wie entsteht Angst?

Niemand hat Angst vor der Höhe, sie haben Angst herunterzufallen. - Kurt Cobain

Es gibt Menschen, die empfindlicher auf Angst reagieren als andere. Angst entsteht oft aus hilflosen Erfahrungen heraus oder versteckt sich hinter anderen Emotionen wie Stille oder Wut. Wenn zum Beispiel dein Kind an einer Straße wegläuft und du es anschreist, drückst du eigentlich deine Angst aus – sie manifestiert sich jedoch in Wut.


  • Unbekannte oder unsichere Situationen: Angst tritt häufig auf, wenn wir mit etwas konfrontiert werden, das wir nicht kennen oder dessen Ausgang ungewiss ist.

  • Negative Erfahrungen: Traumatische oder unangenehme Erlebnisse in der Vergangenheit können Angst auslösen, insbesondere wenn ähnliche Situationen auftreten.

  • Überforderung oder Kontrollverlust: Angst kann entstehen, wenn wir das Gefühl haben, die Kontrolle über eine Situation zu verlieren oder überwältigt zu sein.

  • Erlernte Reaktionen: Kinder oder Erwachsene können Ängste von anderen Menschen (z.B. Eltern) übernehmen, indem sie beobachten, wie diese in bestimmten Situationen ängstlich reagieren.

Hast du selbst Angst vor dem Zahnarzt, ist es möglicherweise sinnvoll dein Kind mit einem Erwachsenen zum Arzt gehen zu lassen, der dies mit Ruhe tun kann und somit ein entspanntes Vorbild ist.


 

3.Hilfreiche Techniken


Lass uns einige hilfreiche Techniken anschauen, die du deinem Kind beibringen kannst:


  • Selbstregulation zeigen: Zeige deinem Kind einfache Techniken, um sich selbst zu beruhigen, wie zum Beispiel die Hand aufs Herz legen oder tiefes Atmen. Auch eine Umarmung (Selbstumarmung) oder ein Glas Wasser trinken kann helfen, das Nervensystem zu beruhigen.

  • Die "liegende 8": Mit dem Finger eine liegende Acht auf den Tisch oder das Bein malen, um die Gedanken zu beruhigen.

  • Den Grund herausfinden: Gab es einen konkreten Auslöser bzw. die Ursache? Hilf deinem Kind, aus dem Gefühl der Ohnmacht herauszukommen.

  • Kleine Schritte gehen: Statt dein Kind zu überfordern, indem es sofort große Aufgaben bewältigen muss (z. B. einen Vortrag vor der Klasse halten), lass es kleinere Herausforderungen meistern, wie etwa an der Kasse selbst bezahlen oder einen Telefontermin vereinbaren.

  • Anker setzen: Ein kleines Objekt wie ein Stein in der Tasche kann Sicherheit geben. So kann dein Kind bei Stress darauf zurückgreifen und sich an die Sicherheit erinnern, die dieses Objekt symbolisiert.

  • Fragen: Was denkst du, könnte im schlimmsten Fall passieren? Gab es schon ähnliche Situationen, die du gut bewältigen konntest? Was hat dir dabei geholfen (Fähigkeit/Mensch/Gegenstand/Gedanke)?


Zum Bedürfniskompass: Erkenne die Bedürfnisse deines Kindes und verstehe, wie du mit diesem Wissen umgehen kannst.

Langsam Ängste bewältigen, anstatt sie zu vermeiden:

Es ist wichtig, Ängste nicht zu vermeiden, sondern langsam zu lernen, mit ihnen umzugehen. Durch positive Erfahrungen kann das Gehirn und das Nervensystem lernen, dass es keinen Grund zur Panik gibt. Wenn Kinder Erfolgserlebnisse in angstauslösenden Situationen haben, bauen sie Vertrauen in ihre eigene Fähigkeit auf, Ängste zu bewältigen.

Angst beginnt im Kopf, Mut auch.

4.Perfektionismus und Versagensängste


Viele Kinder entwickeln Versagensängste, weil sie das Gefühl haben, nicht gut genug zu sein – besonders wenn Eltern einen hohen Perfektionsanspruch AN SICH SELBST haben, vermitteln sie diesen Anspruch oft unbewusst auch an ihr Kind. Erlaube dir Fehler zu machen – sie sind menschlich und ein wichtiger Teil des Lernprozesses.


„Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen.“ - Dietrich Bonhoeffer

 

5.Vermeide das „ist doch gar nicht so schlimm“-Denken


Stell dir vor du hattest deine erste Fahrstunde und solltest in den fließenden Verkehr einbiegen. Dein Herz pochte und du spürtest die Angst. Wenn dir jetzt ein geübter Autofahrer sagt „ist doch nicht so schlimm“ – wie hilfreich ist das für dich? Wie sehr fühlst du dich gesehen und wahrgenommen?

Vielleicht hast du auch schon mal gesagt: „Das ist doch gar nicht so schlimm“, wenn dein Kind Angst hatte. Doch bedenke, dass dies deine subjektive Wahrnehmung ist. Für dein Kind ist die Situation real und beängstigend. Nimm die Ängste deines Kindes ernst – auch wenn sie dir selbst nicht bedrohlich erscheinen.



6.Angstbewältigung


Hier sind einige praktische Ansätze, um deinem Kind und dir selbst zu helfen (siehe auch Punkt 3):


  • Rational beruhigen: Zeige deinem Kind Gegenbeispiele, um zu erklären, warum die Situation „nicht so schlimm“ ist, wie sie in Gedanken scheint. Beobachte mit deinem Kind z.B. wie andere Kinder im Pausenhof der Schuhe spielen und gemeinsam Spaß haben, wenn es Angst vor der Schule hat.

  • Körperlich beruhigen: Bewegung wie Tanzen, Hüpfen, Umarmen oder tiefes Atmen kann helfen, die Angst abzubauen.

  • Ängste „wegpacken“: Vor dem Schlafengehen kann es nützlich sein, die Ängste aufzuschreiben und einem Kuscheltier zu „übergeben“, um sie für die Nacht loszulassen.



Fazit


Ängste gemeinsam bewältigen

Ängste gehören zum Leben, brauchen es jedoch nicht zu kontrollieren. Indem du deinem Kind beibringst, seine Ängste zu verstehen und sie aktiv zu bewältigen, stärkst du es für die Zukunft. Gleichzeitig ist es wichtig, dass du auch deine eigenen Ängste reflektierst und lernst, mit ihnen umzugehen. Gemeinsam könnt ihr wachsen und lernen, dass Mut nicht bedeutet, keine Angst zu haben – sondern trotz Angst voranzugehen.

“Du wirst dein Leben niemals verändern, solange du nicht etwas veränderst, dass du täglich tust.” -John C. Maxwell

Um in die Veränderung zu gehen, ändere deine Gewohnheiten, ändere deine Gedanken und erschaffe dir eine neue Zukunft mit Freude und Leidenschaft.

Ein unglaublich wertvolles Tool ist hierbei ein Journal/Notizbuch/Workbook, in dass du jeden Tag deine Ängste/Gefühle/Gedanken schreiben kannst um sie dir bewusst zu machen und dir zu visualisieren, was du stattdessen in deinem Leben manifestieren möchtest. Switche deinen Fokus so jeden Tag ein wenig mehr.


Nutze gerne inspirierende Impulse, kraftvollen Übungen und 12 Wochen undatierte Kalenderseiten mit Platz für deine Gedanken und Visionen in meinem Workbook. Reflektiere dich selbst, halte deine Erkenntnisse fest und komme in deine Schöpferkraft.


Manchmal braucht man einfach jemanden von außen, der einem hilft das Chaos (im Kopf) ordnen zu können, um die Veränderung wirklich zu leben. Wenn du dir persönliche Unterstützung wünschst, bin ich gerne im gemeinsamen Coaching für dich da.

Denke daran, dass du das Leben verdienst, von dem du träumst, und dass es nie zu spät ist, den ersten Schritt zu tun.




Ich wünsche dir einen magischen Tag mit Platz für Wunder


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Ich bin ausgebildeter Elterncoach und Mentalcoach für Kinder und Jugendliche. Meine Intention ist es, Eltern dabei zu unterstützen, ihre innere Kraft zu entdecken und im Alltag zu bewahren. Ich möchte Eltern zeigen, wie sie mit Selbstliebe und Vertrauen in ihre Intuition ihre Kinder auf einem liebevollen Weg begleiten können. Meine Vision sind glückliche Kinder mit starken Eltern, die bewusst leben und verstanden haben, wie sie durch eine achtsame und respektvolle Erziehung die emotionale Bindung zu ihren Kindern stärken.

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